Stadtführung "klassisch" in Neumarkt

Am Samstag, den 12.November trafen sich 17 Interessierte des Staufer Gartenbau- und Heimatpflegevereins am Rathaus mit der erfahrenen Stadtführerin Erika Marx zu einem geschichtlichen Rundgang durch die Altstadt.

Routiniert geführt wanderten wird bei mildem Novemberwetter über die ausgewählte Strecke.

Vom St. Georgbrunnen, der an die 1853 abgebrochene Georgkirche erinnert, erklärte Frau Marx, dass diese als Beinhaus am früheren Friedhof vor der Johanneskirche diente. Es überraschte uns, dass das Geländeniveau damals bis zu 1.50 Meter tiefer lag als heute.

Im wunderschön renovierten Schreiberhaus, dessen Name vom letzten Besitzer Schreiber kommt, konnten wir das bei der Renovierung neu entdeckte und lange verschüttete jüdische Ritualbad im Keller besichtigen.

Über den idyllischen Magnus-Weinberg-Platz marschierten wir am Rathaus vorbei in die Klostergasse.

Rathäuser waren ursprünglich nur zum repräsentieren und für besondere Empfänge gebaut worden und nicht zum Verwalten. Durch die heute überbordende Bürokratie in allen Städten platzt auch unser Rathaus aus allen Nähten. Die ausgelagerte Verwaltung benötigt heute bereits ein Rathaus Nr. 4 und das wird nicht das Ende sein, so Marx.

Das Klostertor gab es zur Pfalzgrafen-Zeit noch nicht. Außerhalb erstreckte sich ein ausgedehnter Schlosspark. Erst nach dem Bau des Kapuzinerklosters noch vor 1700 wurde die Stadtmauer geöffnet. Mitte des 19. Jahrhunderts sind dann erst Brücke und Klostertor entstanden.

Das Pfalzgrafenschloss, in der heutigen Ansicht von Friedrich II ab 1520 erbaut, ist der Pflichthalt in unserer Führung. Frau Marx verstand es, den Bogen von der Residenz mit allen Gebäuden rundum in die Neuzeit zu spannen. Vor uns dominiert der Lothar Fischer-Brunnen.

Die pistolenköpfigen Pferde mit den drei geharnischten rostigen Reitern, sind immer ein kritisch beäugter Hingucker mit allen Erklärungsversuchen.

Danach am Rohbau der Hochschule vorbei über die Gasse beim Schuldturm, beendete Frau Marx die für uns hochinteressante Führung am unteren Tor noch mit dessen schicksalhafter Geschichte. Die Amerikaner sprengten es beim Einmarsch in die Stadt 1945,  um mit ihren Panzern eindringen zu können. Der neuzeitliche Wiederaufbau unter Mitplanung des Architekten Johannes Berschneider musste dem heutigen Verkehrsaufkommen angepasst werden.

 

Bei einem gemütlichen Stadt-Kaffee beendete ein Teil unserer OGV- Gruppe mit Nachgesprächen diesen interessanten Nachmittag.

 

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